Foto: Andrea Agyemang Im Jahreszyklus 4 Gesellen es gibt, kommen nicht einfach, wenn es ihnen beliebt, ein jeder seine bestimmte Zeit und seinen ihm gegebenen Platz einnimmt, das war schon so, als ich noch Kind. Als erster an der Reih', der Frühling ist, mit ganz neuem Leben er aus der Erde sprießt, bereitet dem Sommer den Weg sodann, dieser kommt mit leuchtend knalligen Farben an. Er duftet nach Heu und gemähtem Getreide, schickt das Vieh auf die Weide, bis der Herbst seine ersten Boten sendet, und mit ihm sich vieles wendet: Fotos: Andrea Agyemang Das Wesen des Herbst, es verwandelt das schrille Gewand des Sommers in ein mattes Orange, goldenes Gelb, Oliv und helles Braun, aus der Traum von grenzenlosem Urlaubsvergnügen. Die meisten sich nun wieder fügen einem klaren Ablauf und straffer Struktur. So frei und pur die Sommertage mögen auch gewesen sein, doch jetzt kehrt ein ganz neuer Rhythmus ein. Die bunte Jahreszeit, nun ist sie da, Mystik, Magie und Verborgenes wird sichtbar, wie wunderbar. Manch' warme Sonnenstrahlen im Herbst genießen wir gerne, wenn die Sommerhitze immer weiter rückt in die Ferne, und im Wald an solchen Sonnentagen unzählig feine, silbrig glänzende Fäden an den Zweigen der Bäume hängen sodann, spätestens da vernehmen wir: Ja, jetzt fängt der sogenannte "Altweibersommer" an. Denn im Volksmund man sich schon lange erzählt, dass in jener Zeit der Herbstwind seine Großmutter quält, indem er Spaß daran findet, wenn er jagt sie tüchtig durch Bäume und Büsche, dass alsbald er sie auch erwische. Dabei nicht selten der aufgesteckte Schopf Ihrer Haare sich löset, wenn er, der Wind, kräftig bläst und düset geschwind nach ihr, um schnell sie zu ereilen, zuweilen sich dabei schon oft ihr silbriges Haar in den Ästen verfing, dann in den Zweigen hing und am nächsten Tag bei Sonnenlicht glänzte so zart. Wahrlich smart und humorvoll der volkstümliche Sprachgebrauch dieser kleinen Weisheit ist. Und so ihr es nicht schon wisst: der "Altweibersommer" kommt jedes Jahr wieder, dann, wenn das Wesen des Sommers legt sich nieder und Platz macht für des Herbstwindes Spiel. Der Herbst, er bietet uns wahrlich so viel. Und übrigens, diese silbrigen Fäden, die sich zwischen den Zweigen wiederfinden, stammen von Zwergspinnen. Sie bewegen sich damit fort, also von einem zum anderen Ort, wir laufen oft mitten hinein. Im Nu fällt uns somit die kleine Geschichte von der gejagten Großmutter ein. :) Fotos: Andrea Agyemang Der Herbst, er kommt oft auch mit Wind und Wetter, gepaart mit stürmischem Gezeter, dann tut es gut in der warmen Stube zu sein bei einer Tasse Tee mit Familie und/oder Freunden, auch gerne ganz allein, um in Ruhe und Muße zu träumen. Doch Wind und Wetter ohne Regen, ist für jedes Kind ein wahrer Segen, weil dann er steigen darf, der selbstgebastelte Drachen mit den bunten Schnüren, macht so manche Allüren und Loopings in hohen Lüften, das, ja das, ein jedes junggebliebene Herz mag entzücken. Spätestens dann, wenn du lässt mit deinem Kind den Drachen steigen, denkst zurück du an deine eigene Kindheit, diese unbedarfte Zeit. Dieses Erleben lässt dich wahrlich verneigen vor der Leichtigkeit und diesem spielerischen Sein. Die Kinder, sie laden uns immer - nicht bloß im Herbst beim Drachensteigen - zum Spielen, zur Leichtigkeit, zum Spaß und zur Freude ein. Ebenso - und da bin ich mir ziemlich sicher - lässt ein prall gefüllter Baum voller Kastanien dein Herz schlagen noch höher und schneller, denn diese Maronen machen so manchen düsteren Tag im Herbst etwas heller. Nämlich dann, wenn man nimmt einen Korb, sich aufmacht und geht auf die Reise, zu sammeln diese Früchte, ob zum Basteln oder zur Speise. Es macht solch einen Spaß, selbst dann loszugehen, wenn das Wetter kalt und nass. Regen kann da der Freude keinen Abbruch tun, nach der erfolgreichen Ernte vermag man ja ruh'n oder mit einer leckeren Tasse Tee oder Kakao das Ergebnis eines vollen Korbes zelebrieren. Tatsächlich kann man beginnen unverzüglich, die Dinger zu sezieren und diversen schönen (Herbst)Schmuck daraus kreieren. Ich erinnere mich gerne, als ich selber noch Kind, wie bei Wind und Wetter ich mit Freunden oder meiner Mama diese braunen Seifenbaumgewächse sammelte, war das immer ein Hurra! Auch die Schalen inspirierten mich, lustige Tiere und Gesellen zu basteln, um sie zu stellen auf's Brett des Fenster, ebenso die Idee für kleine Gespenster kam mir dabei, wir kreierten, fabrizierten und bastelten allerlei, alles eben, was Spaß und Freude machte. Ohhh, wie unser Kinderherz da lachte. Kastanienbohrer, Zahnstocher und Streichhölzer durften nicht fehlen, wiederholt mussten wir uns mit dem Setzen der Löcher wahrlich quälen. Das machte rot vor Eifer und Aufregung unsere Wangen, das Hantieren mit dem kleinen Instrument löste häufig Bangen aus in meiner Mutter Präsenz. Zu werkeln mit Bohrer und Schere, mit Schnur und Kleber war jedoch für mich ein wahrer 'Lenz'. Am Schluss war ich stolz auf jede Figur, auf Hase oder Igel, auf Männlein oder Weiblein, auf jede Kreatur, die meiner lebendigen Kreativität und Schöpferkraft entsprang. War so voller Freude über meine Erfolgserlebnisse, dass ich oft sang und mit Stimme und Händen und Füßen meine Begeisterung nicht konnte verbergen, wenn ich betrachtete zufrieden die Männchen und Tierlein. Fast wie in Herden standen sie da wie in Reih' und Glied. Nun ja, so ist eben jeder der Erfüllung und seines eigenen Glückes Schmied. Foto: Andrea Agyemang Das Wesen des Herbst, wie schon gesagt, es bietet so viel zum Erleben, Mutter Natur ist für uns ein echter Segen. Sie lebt vor den Zyklus von Aktiv- und Passivsein, lädt jetzt uns zum Still(er)werden ein, zieht zurück ihre Kräfte, besinnt auf ihr inneres Wesen sich nun, doch vorerst gibt's noch einmal viel zu tun: Einkochen, Sammeln und Verarbeiten von all den Kostbarkeiten, die sie uns schenkt. Dankbar sein, dass ihre Erscheinung alles lenkt. Kulinarisch hat der Herbst einiges Leckere zu offerieren, mit gebratenen Äpfeln, getrockneten Pflaumen oder einer sättigenden Kürbissuppe er in der Küche kann brillieren. Ein wahrer Verwandlungskünstler er ist: Vielleicht mit etwas List, doch auf jeden Fall mit viel Liebe und Magie, kocht er jeden ein wie nie. Wenn Korn zu Brot und Kuchen, Blütennektar zu Honig wird, wenn bunte und duftende Marmeladenkreationen man auf's Brot sich schmiert, wenn aus altem Wissen Kräuter zu Salben und Tinkturen gemacht, und bei einem Gläschen Most oder Wein das Genießerherze lacht, wenn man die Ernte feiert mit innigem Dank, bei herbstlichen Köstlichkeiten und frisch gepresstem Trank, die Vorrats- und Speisekammer füllt voll, dann rückt die ruhige, entspanntere Zeit im Jahr näher heran. Ist das nicht toll? Aufräumen, Ordnen, Loslassen, Zeit, zu gehen nach innen, sich einstimmen, auf den dunkleren Abschnitt im Jahresrad besinnen. Reflektieren, Wirken und Wandeln, nach einer Zeit des aktiven Seins und emsigen Handeln wartet Langsamkeit und Stille, zurücknehmen des eigenen Wille, Hingeben und Hören. Lass' dich nicht stören! Das ist nun dran, damit einen friedvollen Winter wir können hab'm. Foto: Andrea Agyemang "Stirb und werde" ein sehr natürlicher Zyklus hier auf unserer Erde: Gebärendes Leben sich erst blühend entfaltet, Dasein, das schaltet und waltet nach einem göttlichen Plan, Feiern, Lebendigsein, Aufbrechen geht einem wieder Stillerwerden voran. Innehalten, Zurückziehen, Loslassen, Freigeben und Langsamwerden folgt einem Sterben und erneutem Lösen von dieser Erden. Dieser Rhythmus des Außen findet statt in uns selber jedes Jahr. Sind wir Menschen uns dessen aber immer noch gewahr? Haben wir von diesem Zyklus uns nicht schon sehr entfremdet? Ist es nicht endlich Zeit, dass sich das wieder wendet? Und dass, anstatt im Hamsterrad zu rennen, wir zum natürlichen Jahresrad, zum Rad des ursprünglichen Lebens uns wieder bekennen? Ist es nicht fünf vor Zwölf, um ein Gleichgewicht, die göttliche Ordnung abermals herzustellen, anstatt einem ungesunden und unnatürlichem Dasein zu fröhnen? In einem Leben, in dem Konsum und Kaufzwang wir erliegen, ist es höchste Zeit, uns nun endlich mehr und mehr dem Alten Wissen wieder zu fügen. 'Wanderer des Lebens', d'rum sei bedacht und bemerke, was Rennen und Hasten, was ein Leben gegen die innere Uhr mit dir macht! Bring' ins Bewusstsein dir, dass du selbst dein Leben kannst noch besser werden lassen, indem du dich ausklinkst aus den rennenden Massen, (wenn du es nicht schon tust) indem du entsagst dem Zwang des Kaufens, der Werbung, des Materialismus' und des Habenmüssens. Wenn deine wahre Natur du lebst, liegt das Paradies dir zu Füßen. Der Himmel auf Erden, das Geheimnis eines glücklichen Lebens, eines Daseins in Frieden, liegt darin, dir selbst zu genügen, und deiner eigenen inneren Uhr, deiner wahren Natur, treu zu sein, 'Wanderer des Lebens', wach' auf und lade Ausgeglichenheit und diesen natürlichen Zyklus (den Mutter Natur uns vorlebt) wieder in dein Leben ein. (Er)Lebe deine wahre NatUR! Ich wünsche Dir einen wunderbaren, goldenen Herbst und viel Segen!
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Juni 2023
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