Da liegt sie nun und ich erkenne sie beinahe nicht wieder. Ich sitze am Bett von Franziska in ihrem so lieblichen, feinen Zuhause, einer etwa 60 - 70 m² großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in meinem Heimatdorf. Der Ausblick lädt grundsätzlich zum Träumen ein. Der kleine Bach, der munter am Haus vorbeifließt, vorbei am so liebevoll angelegten Garten der Hausbewohner, . . . sein Weg ist vorgegeben. Er sprudelt zwar drauf los, muss sich aber seinem ihm vorgegebenen Bachbett fügen. Franziska, ich kenne sie von meiner Kinesiologie Ausbildung. Auch schon davor, denn in der Zeit des Aufwachsens begegnen sich unsere Wege in der Schulzeit und darüber hinaus schon so mehrere Male. Ich kenne sie flüchtig, sie ist ein paar Jahre älter als ich und aufgrund der Ausbildung treffen wir uns manchmal zum Üben und Austauschen bei einer Energiebalance. Jetzt aber sitze ich an ihrem Bett und nehme betroffen wahr, wie der Krebs ihrer Bauchspeicheldrüse bereits ihren Körper, ihr ganzes Wesen, gezeichnet hat. Abgemagert bis auf "Haut und Knochen". Ich erinnere mich an eine Zeit vor jenem Besuch, als ich ebenfalls bei ihr war. Wir plauderten "über Gott und die Welt" und das Leben an sich. Sie war (noch) so voller Hoffnung und ich weiß es noch, wie heute, wir kamen auf das Thema "Geld" zu sprechen. Als alleinerziehende Mutter war ich ständig konfrontiert und herausgefordert, mit wenig Geld das Auslangen zu finden. Ich wollte damals auf den Wintersportartikel-Basar, der in meinem Heimatdorf angeboten wurde. (Inzwischen wohnte ich ja nicht mehr dort, besuchte aber immer wieder mal meine Eltern da.) Aus unserem Gespräch nahm sie scheinbar meinen finanziellen Engpass wahr und erhob sich plötzlich aus ihrem Stuhl, ging schnurstracks in ihr Schlafzimmer, um gleich darauf mit einem 500€-Schein zurückzukommen. "Hier, nimm' das Geld, kauf' deinen Kindern was Schönes. Mach dir und ihnen eine Freude. Ich kann davon jetzt sowieso nichts mehr runterbeißen." Fotos: Andrea Agyemang Fast ein bisschen wie in Trance, höre ich jetzt den Pfarrer sagen: "Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub", als ihr physischer Körper in einem schön gestalteten Holzsarg ins Erdinnere hinabgleitet. In Gedanken versunken und wie "zwischen den Welten" wechselnd, spüre ich sie mitten unter uns, so als ob sie sich selbst bei ihrer eigenen Beerdigung zusieht. Meine Freundin Elisabeth und ich sind sehr berührt. Ein Schleier aus Trauer, aber auch ein Hauch von Freude, hüllt uns ein. Franziska ging mit knapp 40 von uns (schon vor mehr als 10 Jahren) und sie war es, die Elisabeth und mich durch ihre Krankheit und ihr Hinübergehen "zusammenführte". (Auch wir kannten uns von der Ausbildung, verloren uns dann aber aus den Augen). Sie "stellte sich" als unser beider Vernetzerin "zur Verfügung". Ihr haben wir es zu verdanken, das unsere Wege noch heute sich begleiten und beREICHern. Ich zähle Elisabeth zu meinen WERTvollen Seelenschwestern und weiß, . . . . . . dass jeder Mensch, der in unserem Leben ist (ob länger verweilend oder unseren Weg nur kurz "streifend") kein Zufall ist "Das einzig wichtige im Leben,
sind die SPUREN DER LIEBE, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." Albert Schweitzer
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Juni 2023
"Betrachte das Leben als eine Wundertüte voll bunter Überraschungen - greife hinein und genieße die vielen süßen Freuden, welche die Welt dir schenkt." Kategorien
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